Kommentar: Verpasste Chance

Georg Schmidt-Roos

Die Linke hatte in der Ratssitzung vom 22.11.2021 den Antrag gestellt, zu prüfen wie künftig Bauland im Erbpachtvertrag vergeben werden kann.

Wir sehen darin eine Chance für Familien mit einem normalen Einkommen das Bauen eines Eigenheims in Bergheim zu ermöglichen, denn die enormen Kosten für das Bauland würden entfallen. Die Baufamilie würde einen wesentlich kleineren Kredit benötigen und zahlt stattdessen einen Erbpachtzins jährlich oder monatlich an die Stadt Bergheim.

Nehmen wir als Beispiel ein Baugrundstück von 500 qm und einen Preis von 280 € pro qm. Das Baugrundstück würde entsprechen 140000 € kosten. Sofort fällig. Hinzu kommen Kreditkosten und Zinsen und wohlgemerkt, es steht noch kein Haus darauf!

Die Alternative Erbpachtzins:

  • Üblich sind 3 % – 6 % Erbpachtzins des Grundstückswertes. Das ergibt dann 4200 € - 8400 € jährlich. 350 €/ mtl. Bzw. 700 € / mtl.
  • Hier hätte der Rat aber auch Spielraum um eine soziale Staffelung einzuziehen.Wir plädieren daher für 1,5 % Erbpachtzins also einen monatlichen Erbpachtzins von 175 € / mtl. für Familie mit Einkommen unter 80000 € im Jahr.
  • Das Land gehört weiterhin der Kommune, also allen Bürgern und die bestimmen demokratisch was damit geschieht.
  • Die Familie muss wesentlich weniger Kredit aufnehmen.
  • Die Einnahmen der Stadtkasse fliessen dauerhaft für künftige Generationen Bergheimer Bürger.

Wir sind der Meinung , dass dieses Konzept gut ist für unsere Stadt. Hier haben wir eine klassische Win-Win Situation für Stadt und Bürger:inn.

Leider hat der Rat mit seiner Kooperationsmehrheit aus CDU, SPD,FDP und Liebe unseren Antrag abgelehnt und somit wurde wieder eine Chance für Bergheim verpasst, „Familien der unteren Einkommensschichten“  das Bauen eines Eigenheims in Bergheim zu ermöglichen und künftigen Generationen werden Einnahmen fehlen, um kommunale Aufgaben zu stemmen.